Im Durcheinanderland der Liebe - Francois Lelord
in Bücher 12.08.2010 23:18von Patricia • 327 Beiträge
Patricia
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Verfasst am: 21 Jan 2010 1:29 Titel: "Das Durcheinanderland der Liebe", Francois Lelord
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Eins der interessantesten Bücher, das ich in letzter Zeit las:
„Im Durcheinanderland der Liebe“ von Francois Lelord / Pieper Verlag
„Eine kleine Geschichte über die große Kunst zu lieben!
Ein junger Inuit (Eskimo) kommt als Botschafter seines Stammes nach Paris. Obwohl sich alle für ihn interessieren, fühlt Ulik jeden Abend in seinem Hotelzimmer die Einsamkeit in sich aufsteigen, denn in seinem Land ist man niemals allein.
Überhaupt ist Ulik verwundert.
Im Land der Eskimos ist Liebe ein Austausch von Geschenken unter zwei Menschen, die einander brauchen. In Paris scheint man komplett andere Vorstellungen davon zu haben.
In dem mutigen und einsamen Inuit spiegelt der Psychiater und Bestsellerautor Francois Lelord unsere Sehnsucht nach starken Gefühlen und dem Zustand der Liebesunordnung, in dem wir leben.
Diese fast kindlich schöne Liebessuche ist wunderbar zu lesen!
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Herzliche Grüße, Pat


RE: Im Durcheinanderland der Liebe - Francois Lelord
in Bücher 12.08.2010 23:19von Patricia • 327 Beiträge
Patricia
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Verfasst am: 08 Aug 2010 22:39 Titel: re
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Das ist der Klappentext auf dem Buch!
Liebesunordnung?
Also, der Inuit, der aus einem Land kommt, in dem die Ehepaare von den jeweiligen Eltern ausgesucht und versprochen werden, in dem als einzige Tätigkeit ein Mann fischt und die Frau die Felle, das Leder weichkaut, in dem man es gar nicht anders kennt, dass immer die Familien in einer Hütte (Iglo) zusammenlebt und es da gar nichts anderes gibt,
so jemand ist natürlich sehr erstaunt von der Lebensform der Pariser Großstädter!
Es ist in dem Buch so, dass er die Menschen beobachtet und sich selber Fragen zu den Werten stellt, nach denen die Menschen ( in Paris, aber könnte auch in Düsseldorf etc. sein) leben.
Mich hat dieses Buch zum Nachdenken angeregt.
Was ich selber als Liebesunordnung empfinde?
Hm, am Kinn kratz.
Ist es eine Form der „Unordnung“, wenn ich keinen Partner habe?
Ist es noch „unordentlicher“, wenn ich einen Partner habe, den ich aber gar nicht liebe, mit dem ich nur aus gesellschaftlichen Gründen, wegen der Kinder o.ä. zusammenbleibe?
Ist es am ordentlichsten, wenn ich seit 30 Jahren mit meinem Partner zusammen (verheiratet) bin und wir uns immer noch was zu sagen haben und uns lieben?
Da gibt es ja diese Beschreibung:
Man lebt in geordneten Verhältnissen. Damit meint man doch, dass man verheiratet ist?
Oder finanziell betrachtet, dass man ein geregeltes Einkommen hat.
Aber in diesen verheirateten sogenannten geordneten Verhältnissen zu leben, ist doch nur oberflächlich. Erstmal. Es sei denn, siehe oben!
Wie sieht es innen aus, das interessiet mich mehr.
Ist man glücklich?
Ist man gelangweilt und unzufrieden?
Möchte man lieber frei sein?
Könnte man nie frei sein?
Es gibt doch Leute, die sind nur mit jemanden zusammen, weil sie nicht alleine sein können/wollen.
Es gibt Leute, die sind mit keinem zusammen, weil sie lieber allein sein wollen.
Es gibt Leute, die sind mit jemanden zusammen, den sie lieben, mit dem sie über alles sprechen können.
Es gibt Leute, die sind mit jemanden zusammen und betrügen denjenigen.
Fremdgehen.
Also, jetzt, wo du mich drauf bringst: Ich glaube, dazu könnte man das Wort „Liebesunordnung“ sagen.
Aber eigentlich finde ich dieses Wort zu allgemein, denn gerade wenn es um Gefühle geht, ist es doch schwierig, zu ordnen.
Hat ja auch was mit Charakter zu tun. Womit ich jetzt nicht plump zwischen dem sogenannten guten und schlechten Charakter unterscheiden will, sondern einfach nur sagen will, dass die Charaktere der Menschen ja alle verschieden sind.
Was fällt dir zu diesem Wort ein?
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Herzliche Grüße, Pat

RE: Im Durcheinanderland der Liebe - Francois Lelord
in Bücher 12.08.2010 23:20von Patricia • 327 Beiträge
Ralf
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Verfasst am: 09 Aug 2010 0:01 Titel:
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1) Ja ne ist klar, ich dachte Du erzählst die Geschichte nach und lässt Deine eigenen Eindrücke mit einfließen, ich hatte nicht gecheckt das Du den Klapptext aus dem Buch gepostet hattest, deshalb die Frage von mir, sorry.
2) Da Du dann im Anschluß jetzt doch Deine eigenen Gefühle zu diesem Wort mtteilst muß ich ja dann doch noch drauf eingehen.
3) Ich habe Dich nicht aufs Fremdgehen gebracht, und auch nicht auf das Wort, das warst Du selbst, die das ins Spiel brachte.
Was mir dazu einfällt.
Naja, es sagen ja diverse Weissheiten, das Liebe der Sinn des Lebens ist und andere Weissheiten sagen das Liebe der Weg zu Gott oder einer Göttin(je nach Lehre) ist. Wenn man es von der Sichtweise aus betrachtet, dann wäre eine Liebesunordnung, wenn man ein gestörtes Verhältnis zum Sinn des Lebens hätte bzw. den Sinn des Lebens FÜR SICH SELBST noch nicht erkannt hätte.
Diese ganzen andere Dinge wie Fremdgehen, oder mit einem Partner schon 30 Jahre zusammenlebenden den man nicht liebt nur aus Gewohnheit usw. Das würde ich nicht als Liebesunordnung bezeichnen, sondern eher als eine Art Angstneurose und sich ständig wiederholende Dramatugien des Lebens, die man wohl teilweise erleben muß um den wahren Sinn des Lebens zu verstehen, fast so wie in einer Art Schulklasse.
Alerdings weiß ich nicht wie das ist, wenn man mit jemandem 30 Jahre zusammenlebt, deshalb könnte ich darüber nur eine Spekulationsanalyse anstellen.
Ich denke mal wenn man seine Zwillingsseele findet, bzw. gefunden hat dann weiß und merkt man das und dann sind auch 30 Jahre nicht zuviel, findet man sie noch nicht, dann sollte man sich nicht 30 Jahre was vormachen, sondern sich eingestehen, das man weitersuchen muß, wenn man merkt, es ist nur noch Gewohnheit.
Da es aber 12 Zwillingsseelen geben sloll ist es natürlch dumm gelaufen wenn man z.B als Mann zwei seiner weiblichen Zwillingsseelen gleichzeitig findet, dann hat mein ein Problem. Welche ist dann die Jenige für die man sich entscheidet ? Denn in so einem Fall würde man nicht fremdgehen, weil man ja keiner seiner Zwillingseelen verletzten darf und würde. PS: In anderen Fällen geht man als Mann/Frau natürlich auch nicht fremd, wenn man in sich gefestigt ist.
Aber das mit den 30 Jahren zusammenleben (Partner usw.) kannst Du sicherlich besser erklären als ich, oder liege ich falsch wenn ich Deinen Worten entnommen habe, das Du von Dir selber im Posting davor mit den 30 Jahren sprachst ?

RE: Im Durcheinanderland der Liebe - Francois Lelord
in Bücher 12.08.2010 23:21von Patricia • 327 Beiträge
Patricia
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Verfasst am: 09 Aug 2010 2:52 Titel: re
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Jepp, damit liegste mal falsch.
Ich glaube, der Mann, der mich vor 30 Jahren geehelicht hätte, hätte aber ganz heftig vom Richter eins übergebraten bekommen!
„Pfoten weg von dem Kind!“
Waas? 12 Zwillingsseelen? Uff, das ist ja am Ende noch eine hochkomplizierte Rechenaufgabe. Und denn wird es noch komplizierter, wenn man 2 oder gar 3 davon gleichzeitig trifft. Stimmt! Für wen entscheidet man sich denn dann? Was ist, wenn man jahrelang weder eine Zwillingsseele noch einen anderen trifft, in den man sich verliebt?
Kommen die dann im hohen Alter alle gleichzeitig ins Leben gestürmt? (Hab ich eigentlich ein Ironieschild hier?)
Ich glaube, ich hatte mal 2 getroffen. Mit einem war ich zusammen, den anderen lernte ich in dieser Zeit kennen. Aber weil ich mit dem einen schon zusammen war, habe ich weitere Gefühle für den anderen gestoppt.
Witzigerweise traf ich den anderen dann Jahre später wieder, als die Beziehung mit dem einen schon lange vorbei war. Aber daraus wurden dann auch keine 30 Jahre.
Also, 2 hatte ich dann schon durch, jetzt fehlen noch 10!
Mit Blick auf Kalender glaube ich, dass ich das noch hinkriege!
Bin ja noch jung, hab noch Zeit für 10 !
(Kann mal einer ein Ironieschild hochhalten? So ist gut, danke)
Ja, ich glaube aber auch, wenn es derjenige/diejenige ist, dann spürt man das und schwupp, blickt man plötzlich auf gemeinsame 30 Jahre zurück.
Also 30 Jahre später.
Wieso bin ich jetzt eigentlich so albern?
Es wird doch nichts im Badewasser gewesen sein?
Oder freue ich mich nur über unsere anspruchsvolle Themen?
Glaubst du auch, dass sich etwas solange im Leben wiederholt, bis man es aus tiefster Seele begriffen hat?
Ich auch.
Kennst du die Bücher von Neale Donald Walsch? Er schreibt ja, dass das nicht stimme, dass das Leben nichts mit, ich nenne es mal: Lernaufgaben zu tun hätte.
Damit kann ich mich nicht anfreunden.
Zumal ich manchmal schon in meinem Leben den Eindruck hatte, dass es doch so ist. Wenn ich, um bei deinem Schulklassen-Beispiel zu bleiben, merkte, dass ich eine Klasse höher gerutscht bin. Es veränderte sich meine Wahrnehmung zu den Dingen von früher, ich hatte plötzlich eine andere Sichtweise, habe auf einmal tiefes Verständnis (im Sinne von verstehen) gehabt.
Prompt kamen dann andere „Aufgaben“ für mich in mein Leben.
Ich denke, nicht Liebe ist der Weg zu Gott.
Gott ist Liebe!
Und wir haben einen Teil davon in uns.
Ich glaube, dass unter anderem Musik der Weg zu Gott ist.
Und der Weg zu sich in sein wahres Innerstes.
Für sich den wahren Sinn finden, damit ist man schon ein ganzes Stück weiter auf dem Weg!
Musik kann einen dafür sehr öffnen und auf den Weg bringen, finde ich!
Ich sage übrigens Gott.
Es gibt ja noch: Göttin, Energie, Kraft usw. , ja, aber ich habe mich auf Gott geeinigt.
Ich bin allerdings nicht kirchlich. Mit solchen Institutionen habe ich nicht viel am Hut…
Was „Liebesunordnung“ betrifft:
Gibt es eine Unordnung in diesem Sinne überhaupt? Also abgesehen von meinem Kleiderschrank, mit dem ich noch nicht fertig bin.
Ich glaube, dass jeder auf seinem Weg das macht oder das erlebt, was er braucht, um auf seinen Weg weiterzukommen.
Okay, manche Menschen führen ein Leben, da kann unsereins vielleicht nur den Kopf schütteln. Was jetzt nicht überheblich rüberkommen soll, sondern einfach nur, weil es vielleicht komplett anders ist, als unsere Gedanken/Erleben/Sichtweisen über Lebensgestaltung.
Aber solche Menschen gestalten ihr Leben ja auch so, bewusst oder unbewusst, je nachdem auf welcher, ich nenne es mal: Ebene sie sich befinden.
Und sie gehen ja auch eine Schulklasse weiter.
Ergo gibt es eigentlich weder Falsch noch Richtig und keine Unordnung.
Jeder geht seinen Weg, von da aus, wo er gerade ist!
Außerdem muss ich bei dem Wort „Unordnung“ immer an meine Mutter denken…
Zu 3.) Lachkaputt! Ja, du hast mich nicht auf´s Fremdgehen gebracht – wirst du auch nie schaffen, ich verabscheue sowas – aber Scherz beiseite:
Du brachtest mich dazu, mir das Buch nochmal aufzurufen und darüber nachzudenken, so kam ich am Ende noch auf sowas!
Zu 2.) Ja!
Freu mich darüber! Interessant!
Zu 1) Nachdem ich mir den Klappentext gerade nochmal angesehen habe, muss ich zugeben, dass die Schuld bei mir liegt.
Ich habe zu Beginn Anführungszeichen gesetzt, aber sie am Ende versäumt.
Wenn der Text von Anführungszeichen umrahmt gewesen wäre, hätte man leichter erkennen können, dass es ein wiedergegebener Text ist.
Ich muss mich entschuldigen!
Jetzt habe ich auf dir rückwärts geantwortet!
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Herzliche Grüße, Pat

RE: Im Durcheinanderland der Liebe - Francois Lelord
in Bücher 12.08.2010 23:22von Patricia • 327 Beiträge
Holländerin
Privat
Anmeldungsdatum: 27.11.2009
Beiträge: 140
Wohnort: Bochum
Verfasst am: 09 Aug 2010 11:57 Titel:
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Puhh!!!
So viel Themen auf einmal zu bewältigen!
Zu diesem Thema hier brauche ich erst mal Ruhe und Besinnung.
Habe mich heute morgen schon bei anderen ausgetobt.
Nun sitze ich immer noch im Nachthemd vor meinem PC und habe außer Kaffee tinken noch nichts geschafft.
Werde es mir heute abend nach meiner Schicht noch mal lesen und - vielleicht - ein paar schlaue Zeilen schreiben (wenn sie mir dann einfallen).
Nur so viel vorab. Ich war fast 16 Jahre verheiratet. Irgendwann traf ich eine "verwandte Seele" und mußte mir überlegen, was ich tun soll. Eine freundliche, ruhige Ehe mit einem gesicherten Auskommen und geregeltem Einkommen aufgeben. Zwei Kindern ihren Vater wegschicken und meinen Eltern beichten, dass auch ihr drittes Kind seine Ehe aufgibt (Wo sie doch - damals schon - über 50 Jahre verheiratet waren).
Oder, kurz vor meinem 40. sten Geburtstag, entscheiden, einen Sprung in das kalte Wasser zu tun und einen neuen Lebensabschnitt mit einem anderen Partner zu beginnen.
Mich auf einen unsicheren Weg in eine ungewisse Zukunft zu begeben mit einem Mann, der nicht in Deutschland wohnte, keinen Job und Frau und Kind in einem anderen Land hatte.
Eine Entscheidung, mit der ich lange gerungen und gekämpft habe. Moralische Bedenken (tut man so etwas??), Sicherheitsbedürfnis ( wie soll es weitergehen?) und rein egoistische Gedanken ( ich will aber! ) kämpften in meinem Kopf um die Oberhand.
Ich habe mich entschieden. Vor 13 Jahren habe ich mich vom Vater meiner Kinder getrennt und lebe seitdem mit meiner "verwandten Seele" zusammen. Wir sind seit 6 Jahren verheiratet und ich würde es wieder tun.
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Grüße an den Rest der Welt von Frauke
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Was immer wir sprechend oder denkend vermitteln wird in ähnlicher Form zu uns zurückkehren

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